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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. VI

1888 - Berlin : Hertz
Vi Vorrede zur ersten und siebenten Auflage. durchgängige Selbstständigkeit der Darstellung gern verzichtet habe, so war ich dagegen bemüht, die Einheit des Tones und Wesens darunter nirgends leiden zu lassen, besonders aber in der sittlichen, politischen und religiösen Beurtheilung einen sicheren und festen Standpunkt durchweg zu behaupten und mich hierin von den im Einzelnen beachteten Autoritäten nirgends ganz abhängig zu machen. Nicht ohne Ueberwindung großer Bedenken sind die neuesten Zeiten in den Bereich dieser Darstellung ausgenommen worden; folgende Betrachtung hat dabei den Ausschlag gegeben. So wenig der reiferen Jugend, wie dem übrigen Publikum sind die Bewegungen der jüngsten Vergangenheit im Einzelnen fremd; gerade der Zusammenhang der ganzen preußischen Geschichte aber giebt erst einen angemessenen Standpunkt zur Beurtheilung dieser Bewegungen. Die Darstellung dieser Geschichte würde daher für das historische und patriotische Bewußtsein in gewisser Beziehung ohne den nothwendigen Abschluß geblieben sein, wenn nicht das Urtheil der Leser von der früheren Geschichte auf die wichtigen neueren Vorgänge hinüber geleitet worden wäre. Für die Jugend insbesondere schienen mir derartige Andeutungen in dem hier vorliegenden Zusammenhange durchaus zweckmäßig und nützlich, um so mehr, als dieselbe jene Ereignisse anderweitig meist nur aphoristisch und von einseitigen Standpunkten besprechen hört. Möchte das vorliegende Buch, wie es mit warmen patriotischen Gefühlen geschrieben ist, als ein willkommenes Hülfsmittel aufgenommen werden, um die Kenntniß unserer schönen und ruhmwürdigen Geschichte und damit lebendige Begeisterung für König und Vaterland verbreiten zu helfen. Im Oktober 1854. Vorrede zur siebenten Äufiage. Der „Geschichte des preußischen Vaterlandes" ist in der vorliegenden siebenten Auflage ein Ueberblick über die Ereignisse der letzten drei Jahre, dieses wunderbaren Beitrags zu Preußens „Geschichte ohne Gleichen" hinzugefügt worden. Weniger als bei irgend einem Zeitraume der neuesten Geschichte konnte es bei diesem zweifelhaft sein, daß derselbe auch alsbald in eine für die preußische Jugend und für die weitesten Kreise bestimmte Darstellung aufzunehmen sei. Wer möchte in einem preußischen Geschichtsbuche jetzt die Thaten von Düppel und Alfen, wer möchte Podol und Gitschin, Nachod, Trautenau und Königgrätz, wer den Feldzug der Mainarmee missen? Wie sollte man von der glorreichen Regierung König Wilhelm's, vom

2. Geschichte der Neuzeit - S. 347

1887 - Wiesbaden : Kunze
35. Die Einigung Italiens. 347 Rom. Der natürlichen Hauptstadt sollte Italien auch nicht mehr lange ermangeln. Schon 1862 hatte Garibaldi einen Versuch zur Eroberung Roms unternommen, war aber auf Veranlassung Napoleons, der zum Schutze des päpstlichen Gebietes auftrat, von italienischen Truppen bei Aspromonte (28. Aug.) verwundet und gefangen genommen worden, worauf das römische Gebiet bis Ende 1866 französische Besatzung erhielt. Der Papst verurteilte um Weihnachten 1864 in einer Encyklika die politischen und religiösen Zeitideen; 1867 wiederholte Garibaldi jedoch mit einem Freischarencorps seinen Angriff. Den päpstlichen Truppen kam aber eine mit dem neuen Chassepotgewehr bewaffnete sranzösische Division zu Hilfe, und Garibaldis Corps erlag bei Mentana (3. Nov. 1867). Der alte Held wurde gefangen genommen, aber nach kurzer Zeit nach der Insel Caprera zurückgebracht. Die Franzosen bezogen den Kriegshafen Civita vecchia und übernahmen von neuem die Hut über das Gebiet des Papstes. Unter diesem Schutz trat (8. Dez. 1869) das von Papst Pius Ix. berufene zwanzigste allgemeine (vatikanische) Konzil in Rom zusammen. Dieses gab unter dem Einflüsse des Jesuitenordens dem Papste eine neue, geistliche Waffe in die Hand, indem es, trotz der Abmahnung der Regierungen und trotz der in der Versammlung sich kund gebenden Opposition, am 18. Juli 1870 die Unfehlbarkeit des Papstes in Sachen des Glaubens und der Sitte zu einem Glaubenssatz der katholischen Kirche erhob. Kaum war dieser verhängnisvolle Beschluß gefaßt, so überraschte Frankreich Deutschland mit Krieg, und der letzte Rest der weltlichen Herrschaft des Papstes ging verloren. Als Frankreich Anfang September 1870 seine Truppen aus Italien zurückziehen mußte, besetzte Viktor ©manne! ant 20. Sept. 1870 Rom und machte es zur Hauptstadt des Königreichs Italien. Dem Papste wurde der vatikanische und lateinische Palast nebst dem Schlosse Castel-Gandolso und eine jährliche Rente zuerkannt. Auf Viktor Emanuel folgte 1878 sein Sohn Hurnbert als König. Als Papst Pius Ix. einen Monat später starb, wurde Kardinal Pecci als Leo Xiii. sein Nachfolger. §. $6. 2)as Emfigfte tfer außereuropäischen Segeßenfieifen. In Ostindien rief die Rücksichtslosigkeit gegen die heimischen Religionsgebräuche, der Hochmut und das gewaltthätige Unterdrückungssystem der Briten einen gefährlichen Aufstand der einheimischen

3. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 52

1880 - Leipzig : Arnoldi
52 Zweiter Kursus. Iii. Die neuere Geschichte. 1871 Jtan. 15—18. General Werder behauptet seine Stellung an der Lisaine gegen Bourbaki und beharrt in der Belagerung von Beifort. 18. Proklamation des deutschen Kaiserreiches im Schlosse von Versailles. 19. General Göben schlägt die französische Nordarmee bei St. Quentin. 28. Waffenstillstand zu Versailles. Bismarck. Favre. Die deutschen Truppen besetzen die Forts von Paris. Die französische Armee verbleibt kriegsgefangen in der Stadt. Febr. 1. die französische Ostarmee flüchtet sich in die Schweiz. Beifort kapituliert Febr. 16. 17. die französische Nationalversammlung zu Bordeaux stellt Thiers an die Spitze der Regierung (—1873). 26. Friedenspräliminarien zu Versailles; März 1 Einzug der deutschen Truppen in Paris. ^lärz 18 ___ Mai 29. Aufstand der Kommunisten in Paris. Versailles Sitz der französischen Regierung. 21. Eröffnung des ersten deutschen Reichstags durch Kaiser Wilhelm. Verfassung des deutschen Reiches vom 16 April. Fürst Bismarck Reichskanzler. Mai 10. Friede zu Frankfurt zwischen dem deutschen Reiche und der französischen Republik. Eisass und Lothringen (mit Metz) kommen an Deutschland zurück. Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. I. Das Altertum. Ursprünglicher Glaube an den einigen Gott. Die Ueber-gänge von dem unstäten Hirten- und Jägerleben zum Ackerbau und zu festen Wohnsitzen. 4000 uralte Kultur in Ägypten, Babylonien, Baktrien» In^ (China). Allmähliche Ausbildung der Priesterherrschaft und des Kastenwesens. Ägyptische Pyramiden una Tempel; Hieroglyphen.

4. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 559

1845 - Halle : Anton
559 1 volkommen hingereicht hätten allen Widerstand in der Halb- insel zu Boden zu schlagen. Wo aber wie in Spanien die Anhänglichkeit an den alten Rum und die alte Freiheit des Volkes die ganze Nation durchdringt, hilft kein momentanes Niderwerfen der Armee; neuer und immer neuer Wider- stand wächst aus dem Boden, und auf die Dauer ein sol- ches Land darnider zu halten, reicht die zehnfache Macht, wenn man sie zusammen zu bringen und zu halten ver- möchte, nicht hin. Moore als er, noch in Salamanca, von dem Vordrin- gen der französischen Cavallerie nach den Schlachten von Gamonal und Espinosa bis nach Valladolid hin hörte, suchte für seine Zweke die Einwoner von Salainanca zur Mittä- tigkeit zu bewegen. Er sah keinen Erfolg, denn sein We- sen, und seine Art die Dinge zu behandeln und zu betrach- ten, war diesen Spaniern durchaus fremd. Erst am 23len November hatte er 12,Om Man Infanterie und 6 Kanonen in Salamanca zu vereinigen vermocht, denn der Zustand der Wege hatte seiner Armee nur in kleineren Abteilungen und langsam zu marschiren erlaubt. Am 26ten kam auch Bairds Avantgarde nach Aftorga fünf Tagemärsche von Sa- lamanca; seine Arriöregarde war aber noch in Lugo; wärend Hope mit dem größten Teile der Artillerie noch zwischen dem Escurial (sechs Tagemärsche von Salamanca) und Ta- lavera stund. Valladolid, was den Verbindungspunct der drei Eolonnen hatte abgeben sollen, war in den Händen der Feinde, und Moore hatte, wie er die Dinge ansah, die Ueberzeugung gewonnen, die Spanier seien ein träges, zum Widerstande unfähiges Volk. Er war in zimlich verzwei- felter Lage. Wolte er seine ganze Armee, auch die Arrivre- garden Bairds und Hopes, an sich ziehen, so vergiengen wenigstens drei Wochen. Noch konte er sich nicht zum Rük- zuge entschließen, und ließ Baird über Benavente (wo er am ersten Dec. ankam) und Hope über Tordesillas Vorgehen. Am 28ten erfur er aber die Niderlage von Tudela, und daß Castaüos keine Armee mehr habe. Da gab er Baird Be- felh sich zur galicischen Küste zurük zu wenden, und seine Truppen zur See nach Portugal zu füren — doch solle

5. Bd. 2 - S. 1100

1883 - Leipzig : Engelmann
1100 Die Geschichte der letzten Jahrzehnte u. s. w. in Umriffen. §. 1231. Orleaniden zeigten sich wieder und trugen sich mit stolzen Hoffnungen. Und wie weit die Ansichten und Absichten der Heimgekehrten aus einander gingen, in den Kundgebungen eines glühenden Elfers für Frankreich und des Haffes und der tövtlichen Feindschaft gegen die „nordischen Eindringlinge" waren alleeinig, suchte Einer den Andern zu überbieten. Der Haß gegen die Deutschen galt als nationale Pflicht, als patriotisches Gefühl. Selbst der alte Graf Chambord ließ seine verklungene Stimme in diesem Tone erschallen. Es schien, als ob die Herrschaft über Frankreich als Kampfpreis ausgesetzt wäre für solche, die am heftigsten die Volksleidenschaften anfachten, am lautesten den eigenen Ruhm und die fremde Schande ausriefen, am geschicktesten die Phrasen handhabten, die der Menge gefielen. Es machte diesseits des Rheines einen wunderlichen Eindruck, als der alte Romantiker Victor Hugo an die Deutschen einen Friedensaufruf richtete, der an Schwulst und hochtönenden Phrasen Alles überbot, was noch jemals rhetorisches Pathos hervorgebracht, in welchem das dem deutschen Charakter und den „Nachkommen der teutonischen Ritter" gespendete Lob nur als Folie diente, um die Verherrlichung der französischen Nation und der hochherzigen Culturstadt Paris desto glänzender hervortreten zu lassen. Aber Posaunentöne stürzen keine Mauern mehr um, wie in den Tagen Josua's. Selbst der Volkskrieg der wildesten Art, zu dem man die Franzosen aufrief, und der auch bald in Scene gesetzt ward, vermochte nicht „die Eindringlinge" zu vernichten. 2. Der Belagerung-krieg vor Straßburg. §. 1231. Straßburgs Leidensgeschichte im August und September. An demselben 24. September, an welchem die Proclamation von Tours die Bedingungen des Waffenstillstandes für unannehmbar erklärte, fiel bereits eine der verlangten Festungen. To ul, die alte lothringische Stadt, schon längere Zeit von Truppen des Großherzogs von Mecklenburg belagert, sah sich nach einem furchtbaren Bombardement zur Sept. Capitulation gezwungen, ein wichtiger Besitz für die Deutschen, weil dadurch die Eisenbahnverbindung vom Rhein bis nach Paris ohne Unterbrechung hergestellt ward. Und Sept. wenige Tage nachher drang die Kunde in die Welt, daß auch Straßburg, deffen Auslieferung die französischen Staatsmänner als die größte Ehrlosigkeit von sich gewiesen, nach deffen heldenmüthigem Vertheidiger, General Uhrich, die Pariser eine Straße benannt, in die Hände der Deutschen gefallen sei. Die altehrwürdige Hauptstadt von Elsaß, die einst auf verräterische Weise dem deutschen Reiche entrissen worden, hatte sich mit der Zeit in ihr Schicksal gefunden; die Vortheile und die Ehre, einem großen Staate anzugehören und von den Jämmerlichkeiten eines verlotterten, in politische Ohnmacht und Unbehülflichkeit versunkenen Gemeinwesen« erlöst zu sein, waren der Bürgerschaft ein genügender Ersatz für die verlorene Stammverwandtschaft, waren das Schmerzensgeld für die hart geschädigte und gefährdete Nationalität. Doch hatte die Stadt bis zur französischen Revolution mit den alten Privilegien und der reichsstädtischen Verfassung auch noch ihren deutschen Charakter bewahrt, so daß Goethe das internationale Zwischenland noch als „Halbfrankreich" bezeichnen konnte. Erst seitdem diese mächtige Weltbegebenheit, wie in ganz Frankreich, so auch in den „Departements Ober- und Niederrhein" die historische Vergangenheit weggefegt, hatte Alles einen französischen Anstrich angenommen, war das ganze öffentliche Leben französisch geworden und die Männer von Elsaß und Straßburg, deren Namen ihre allemannische Herkunft unleugbar verriethen, brüsteten sich mit ihrer französischen Nationalität und bewarben sich bei dem keltisch-romanischen Nachbarvolk um die Ehre der Ebenbürtigkeit. Die Bevölkerung glich zwei zusammenfließenden Strömen, die noch längere Zeit nach ihrer Vereinigung durch ihre Farbe den verschiedenen Ursprung andeuten, bis sie endlich zu einer gemeinsamen Wasserfläche sich sammeln. Schon am 7. August erfuhren die Straßburger durch Flüchtige und Verwundete die Niederlage bei Wörth und zugleich strömte das Landvolk massenweise mit seinen Habseligkeiten in die Stadt herein. Die Aufforderung eines Parlamentärs wurde zurückgewiesen und mit einer Proclamation des Commandanten Uhrich *U0' beantwortet, daß die Stadt, mit Besatzung, Geschütz und Proviant reichlich versehen, sich aufs Aeußerste vertheidigen werde. Und der energische Befehlshaber hat fein Wort treu gehalten.

6. Das Deutsche Reich - S. 173

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 173 — a. Welchen Zweck haben die starken Festungen des Reichs- laudes? Sie sollen den Franzosen den Einfall ins Deutsche Reich wehren, indem sie wichtige Straßen und Eisenbahnen ver- sperren, auf denen die Franzosen leicht ins Innere Deutschlands dringen können. Die Straßen, die Straßburg schützt, kennen wir bereits. Nenne und zeige sie noch einmal! Welche Wege aber schützt Metz? (Die, welche von Frankreich aus durch Lothringen nach Mannheim, Mainz und Koblenz führen! — Moselstraße!) — Welchen Zweck hatten die Festungen, als sie sich noch in den Händen der Franzosen befanden? (Sie sollten den Deut- schen den Einmarsch in Frankreich erschweren und den Fran- zosen den Einmarsch in Deutschland erleichtern.) Freilich haben sie im letzten Kriege diesen Zweck nicht erfüllt. Inwiefern? — Wie hat man dafür gesorgt, daß es uns in einem späteren Kriege mit unseren Festungen nicht ähnlich geht, wie es den Franzosen 1870 mit den ihrigen erging? (Verstärkung der Befestigungen.) b. Hatten denn die Deutschen ein Recht, Elsaß-Lothringen den Franzosen wegzunehmen. Gewiß! Die Franzosen hatten es ja erst stückweise von Deutschland losgerissen. Straßburg war von Ludwig Xiv. sogar mitten im Frieden geraubt worden. c. Welche bekannten Schlachtenorte liegen in Elsaß- Lothringen? (Weißenburg, Wörth, St. Privat, Gravelotteufw.) d. Was erinnert wohl noch heute in den Reichslanden an die französische Herrschaft? Noch heute reden viele Bewohner die französische Sprache. Dies ist besonders in Lothringen der Fall. „Dort erblicken wir auch in Kleidung und Lebensweise der Landbewohner noch viel französische Art. Die Männer tragen mit Vorliebe die blaue Bluse und die gezipfelte Mütze. Die Frauen schmücken sich gern mit der weißen Morgen- Haube und einem hellen, über die Brust gekreuzten Schulter- tuche. Die Wohnhäuser sind nicht sehr breit, aber von größerer Tiefe. Grüne Holzklappläden (Jalousien) schließen die kleinen Fenster. In der Hausflur weitet sich ein Kamin nischensörmig aus, in dem ein kupferner Kessel an einer Kette über dem Feuer hängt. In der Wohnstube aber fehlt vielfach der Ofen, dessen trauliche Nähe der Deutsche so ungern vermißt." (Schreyer.) — Allerdings ist französische Sprache und französische Art in den Reichslanden in Abnahme begriffen. Wie erklärst du dir dies? (Schule, Kirche, Militär, Verwaltung^) s. Wie gelangen wir auf dem kürzesten Wege von Dres- den nach Straßburg? (Dresden—leipzig—frankfurt — Straßburg, oder: Dresden — Chemnitz — Hof—würzburg — Heidelberg—straßburg.)

7. Von Friedrich dem Großen bis auf die neueste Zeit - S. 68

1892 - Berlin : Nicolai
68 und Unabhängigkeit Deutschlands so zahlreiche Kundgebungen aus dem gemeinsamen Vaterlande zugegangen, daß es Mir ein unabweisbares Bedürfnis ist, diesen Einklang des deutschen Geistes öffentlich zu bezeugen und dem Ansdrncke Meines Dankes die Versicherung hinzuzufügen, daß Ich dem deutschen Volke Treue um Treue entgegenbringen werde. Die Liebe zu dem gemeinsamen Vaterlande, die einmütige Erhebung der deutschen Stämme und ihrer Fürsten hat alle Unterschiede und Gegensätze versöhnt, und einig, wie kaum jemals zuvor, darf Deutschland in seiner Einmütigkeit wie in seinem Rechte die Bürgschaft finden, daß der Krieg ihm den dauernden Frieden bringen und daß aus der blutigen Saat eine von Gott gesegnete Ernte deutscher Freiheit und Einmütigkeit sprießen werde." Und als der greise Herr zu seinem Heere sich begeben hatte, durfte er von sich sagen: „Mein Volk weiß mit Mir, daß der Friedensbruch und die Feindschaft wahrhaftig nicht auf unserer Seite war; aber herausgefordert, sind wir entschlossen, gleich unsern Vätern und in fester Zuversicht auf Gott den Kampf zu bestehen zur Errettung des Vaterlandes." Als höchster Preis der Tapferkeit wurde das Eiserne Kreuz erneut. Der Krieg -er Jahre 1870—71. Frankreich hatte seine Truppen in zwei Heeren gesammelt; das eine stand cm der Mosel um Metz, das andere im Elsaß um Straßburg. Das eine führte dem Namen nach Napoleon selbst, in der That Bazaine, das andere Mac Mahnn. Überfall von Saarbrücken (2. August). Um die Wirkung seiner neuen Waffen, der Kiigelspritzen (Mitrailleusen) und der Hinterlader (Chassepots) zu erproben, ging Napoleon mit einer starken Truppenmacht über die Grenze und überfiel das offene Saarbrücken. Die Preußen, au Zahl sehr gering, leisteten mannhaften Widerstand, mußten aber schließlich der Übermacht weichen. Die Franzosen besetzten die Stadt und thaten sich gütlich in Bäcker- und Fleischerläden, denn im eigenen Lager litten sie Mangel. Napoleon gab seinem Sohne das öffentliche Zeugnis, daß er sich mit bewundernswürdiger Ruhe beuommeu habe; in Paris aber erregte die Nachricht vou diesem Siege einen wahren Freudentaumel. Weitzenburg (4. August). Der Kronprinz hatte die Lanter, den damaligen Grenzfluß zwischen Deutschland und Frankreich überschritten, um den Feind aufzusuchen. Er traf ihn bei Weißenburg. Ein heftiger Kampf entbrannte in der Stadt und um den Bahnhof, besonders aber um den steilen Geisberg. Das aus demselben stehende Schloß mit seinen Umfassungsmauern und Wirtschaftsgebäuden glich einer Festung, aber unter Trommelschlag und, ohne zu schießen, drangen die Königsgrenadiere hinauf und gegen das Schloß vor, aus allen Fenstern und Maueröffnuugen von heftigem Feuer empfangen. Der erste Angriff wird abgeschlagen;

8. Kriegsgeographie - S. 38

1916 - Breslau : Hirt
38 B. Die Kriegsschauplätze in Europa und Vorderasien. kreuzen sich in ihr die für den europäischen Fernverkehr äußerst wichtigen Linien Straßburg— Lyon und Paris—basel und gleitet über sie der bereits 1834 vollendete Rhein—rhöne-Kanal. Mülhausen sammelt die von N kommenden Verkehrsstränge am Eingangstor des Sundgaus, Belfort vereinigt die von Mülhausen, Basel, Lyon und Paris kommenden Eisenbahnen im Innern, und Montbe'liard beherrscht die westliche Ausgangspforte des Verkehrs durch das Doubstal. Strategische Wo der friedliche Verkehr seine Straßen zieht, da marschieren auch die Heere des Feldherrn. Bedeutung So sind die Landschaften der Burgundischen Pforte seit den Tagen Cäsars, der wenig nördlich ^ ^rft Öon entscheidend schlug, immer und immer wieder der Schauplatz kriegerischer Ereig- ^ Worte uisse gewesen und haben namentlich in Zeiten großer allgemeiner Kämpfe wie im 17. Jahrhundert r°re' viel gelitten. Auffallenderweise erscheint in der Neuzeit die strategische Bedeutung der Pforte ge- ringer. Schon in den Revolutionskriegen und in denen der Napoleonischen Zeit tritt sie weniger hervor, und 1870/71 war sie ebenso einnebenschauplatz des Krieges wie heute. Die Erklärung hierfür gibt vor allem die Tatsache, daß keiner von beiden Gegnern bei einem Durchbruch durch die Burguudische Pforte besonders empfindliche Gebiete des feindlichen Staates treffen würde. Zudem würde einer in Oberelsaß eingedrungenen französischen Armee durch die Vogeseu einer- seits, durch die Schweizer Grenze und die schwer zu überwindende und von den Befestigungen von Neu-Breisach und des Jsteiner Klotzes gedeckte Rheinlinie andrerseits der Weg nach N gewiesen werden, wo sie auf das starke Bollwerk Straßburg treffen würde. Ein deut- scher Durchmarsch aber würde nach der Überwältigung Belforts, die sicherlich große Opfer kosten würde, bei einem Vordringennach Sw auf das burgundische Festungsdreieck Besancon—dijon— Langres stoßen, bei dessen Umgehung durch eine Bewegung nach Nw aber von diesem selben Raum in der linken, von Epinal und der oberen Mosellinie in der rechten Flanke bedroht werden. Wenn trotz alledem die Franzosen zu Beginn des Krieges mit dem Vii. Armeekorps und einem Teil der Besatzung von Belfort einen Vorstoß gegen die Rheinische Tiefebene unternahmen, so taten sie es wohl hauptsächlich um der moralischen und politischen Wirkungen willen, die eine dauernde Besetzung des Oberelsaß gehabt haben würde. Er wurde abgewiesen durch die Schlacht bei Mül-- hausen, in der die Franzosen aus ihrer vortrefflichen Höhenstellung am obengenannten steilen Ostrand des Sundgaus in die Festungslinie von Belfort zurückgeworfen wurdeu. Festungslinie Mittelpunkt dieser Verteidigungslinie ist die Stadt Belfort selbst, die — schon seit der Zeit von Beifort. Ludwigs Xiv. befestigt — heute außer durch die Zitadelle durch einen doppelten Kranz von Forts geschützt wird, die zum Teil auf vereinzelt aufsteigenden, nach X und 0 steil abfallenden Hügel- und Felskuppen errichtet sind. Um eine Umgehung der Festnng zu verhindern, wie sie 1870 ge- schah, wurden nach X und S zwei Flügellinien geschaffen, von denen die nördliche bis zu den Be- festignngsanlagen vou Epinal reicht (s. S.35), die südliche über Montbe'liard die Flanke der 1000 m hohen Montagnes du Lo mout und die Schweizer Grenze erreicht. Frontlinie. Die Frontlinie verläuft von Sennheim gegen diese Grenze in fast genau nordsüdlicher Rich- tuug; sie tritt westlich Mülhausen in den Sundgau ein und durchquert dieseu in einer Linie, die ungefähr in der Mitte zwischen Altkirch und Dammerkirch liegt und die Schweiz an einer vor- springenden Spitze des sog. Pruntruter Zipfels unweit östlich von Pfetterhaufen erreicht. Ii. Die österreichische Alpengrenze. Übersicht. Die stark gewundene Alpengrenze Österreichs erhält ihre eigenartige Gestalt durch den breiten, schließlich in zwei Spitzen zu beiden Seiten des Gardasees auslausenden Vorsprung des Südtiroler Dreiecks, der bis gegen 45§°N, also bis in die Breite von Bergamo und Treviso reicht. Dieser Vorsprung wird an den Seiten von zwei tiefen Einbuchtungen eingeschlossen, die imw am Ortler bis 46|, im 0 an den Karnischen Alpen bis 46§°N, d. i. etwa bis zur Breite von Klagenfurt, zurückweichen. Im 30, wo bereits der Karst sich der Grenze nähert, erreicht sie unter ähnlicher Breite wie neben dem Gardasee bei Grado westlich der Jsonzomündung dav Meer. Daß ihr Verlauf sie in nicht weniger als fünf verschiedene Fronten gliedert, unter denen der Feind sich seine Angriffspunkte wählen kann, ist ihre ungünstige Seite gegen- über allen Vorteilen, welche das Gebirge seinen Verteidigern bietet. Ein unbefangener

9. Blüchers Zug von Auerstedt bis Ratkau und Lübecks Schreckenstage (1806) - S. 11

1912 - Leipzig : Voigtländer
menter, die er nur im Durchschnitt angab, weit stärker anzusetzen, als sie waren, und auch die Truppen noch dazuzuzählen, welche teils vorher schon detachiert waren und teils den Tag zuvor in Lübeck vernichtet oder gefangen wurden. Die französischen Generale werden sich bei der Übernahme der kapitulierenden Truppen selbst überzeugt haben, daß ihre Zahl nicht die oben von mir angegebene überstieg. (*Noch mujz ich Eurer Königlichen Majestät anführen, daß einige Artikel in der Kapitulation nicht ganz nach meiner Intention ausgedrückt sind. Dies kommt daher, daß ich der französischen Sprache nicht genug mächtig bin und in dem Augenblick des Abschlusses niemand bei mir hatte, der dergleichen Verhandlungen ausrichten konnte. Der Oberst v. Scharnhorst wird übrigens Eurer Königlichen Majestät von allem Auskunft geben können, was auf diesen Bericht einen Bezug hat. Ich behalte mir noch vor, üb er das Verhalten der Truppen und Offiziere meinen pflichtmäßigen Bericht untertänigst abzustatten. In Hinsicht der letzteren erlaube ich mir nur dies hier zu sagen, daß die Generale und Kommandeure der Regimenter nicht durchgehends durch Tätigkeit und zweckmäßige Anstalten sich Eurer Königlichen Majestät Gnade verdient gemacht haben. Die Anzahl derer, welche hierauf einen gerechten Anspruch haben, ist— es tut mir leid, es sagen zu müssen — nicht groß.*)*) Die Truppen im allgemeinen haben eine Beharrlichkeit, Treue und Bravour gezeigt, die meine Erwartungen übertroffen und die sie unter anderen Umständen unsterblich gemacht haben würden. Obgleich die Regimenter des Korps, welches der Herzog von Württemberg vorher kommandierte, bei Halle eine unglückliche Bataille geliefert und viel gelitten hatten, obgleich mein ganzes Korps über drei Wochen in ununterbrochenem Rückzüge war, täglich forcierte Märsche von 5 bis 7 Meilen machte und, von allen Bedürfnissen entblößt, keine angemessene Kleidung, zum Teil keine Schuhe mehr hatte und, was noch mehr ist, seit drei Wochen überall kein Brot und seit 14 Tagen keine Besoldung erhielt: so hat dennoch ein jedes x) Don (* bis *) entnommen aus Itc. Lehmann, Scbarnhorst, I 539. 11

10. Bd. 4 - S. 294

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
294 Ii Die Zeit neuer Staatcnbildungen. ihnen eingekeilten und doch, wenn angegriffen, immer minderzähligen Russen. Diese suchten nun nicht blos Verstärkungen nachzuziehen, sondern bewogen auch das rumänische Heer zum Donauübergang, während die freundlichst gelockten Regierungen Serbiens und Griechenlands zwar eilig rüsteten, aber sich doch besannen, ob mit Losschlagen oder Zuwarten mehr zu gewinnen sei. In niörderischen Schlachten vor Plewna zeigte sich die neue rumänische Armee als zutraueuswerther denn die russische Führung; im Okt. noch erwiesen sich die Türken allwärts als unangreifbar in den von ihnen gewählten Stellungen. Die erste Schlacht, welche die Russen gewannen, war die von Aladscha Dagh ander asiatischen Grenze (15. Okt.): ihrer 70,000 drängten da 30,000 Türken nach Kars zurück. Bereits ist so viel klar geworden, daß die Christen auf der Balkauhalbinsel eine Verbesserung ihrer Lage von der alleinigen Thätigkeit Rußlands nicht erwarten dürfen, sondern einerseits alle ihre Kräfte dran zu strecken haben (wie die Czernagorzen thun, welche die Feste Niksitsch bezwangen), anderseits durch kluges Vorgehen die Mitwirkung anderer Mächte gewinnen oder durch ihr vereintes Schreien das Eingreifen Gottes herbeiziehen müssen. Während der Papst sich über alle von den Russen erlittenen Schläge höchlich freut, lernt der feriierstehende wenigstens das, daß beide Islam und Papstthum noch eigenartige Kräfte und deren mehr besitzen, als die vertrauensselige Aufklärung ihnen beimißt. § 29. Kunst und Wissenschaft im 19. Jahrhundert. In der Poesie begegnen wir zunächst einer eigenen Klasse von Dichtern, welche sich Romantiker hießen. Das Romantische ist nach Jean Paul „das Schöne ohne Begrenzung;" gewöhnlich erklärt man es „das Wildschöne." Und allerdings brachten diese Dichter anfangs neben Schönem auch viel Wildes zu Tag. Ihr Hauptstreben war, der flachen Aufklärung mit der Macht tiefer, ja auch christgläubiger Poesie entgegenzuarbeiten. Zu dem
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